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SCHUFA-Score schnell verbessern: Einfache Strategien mit sofortiger Wirkung

Wussten Sie, dass ein normaler SCHUFA-Score zwischen 95% und 100% liegt? Tatsächlich verlassen sich über 10.000 Partner – darunter Banken, Sparkassen und Telekommunikationsanbieter – auf diese wichtige Kennzahl, um Ihre Kreditwürdigkeit zu bewerten.

Allerdings kann ein niedriger SCHUFA-Score schnell zu Problemen führen. Dabei wird der Score von 17 verschiedenen Faktoren beeinflusst, von denen 13 bekannt sind – einschließlich der Anzahl Ihrer Kredite, des Zahlungsverhaltens und der Kreditanfragen.

Deshalb ist es wichtig zu wissen, wie Sie Ihren SCHUFA-Score verbessern können. Die gute Nachricht: Es gibt effektive Strategien, die sofort Wirkung zeigen können. Von der neuen Kulanzregelung, die seit Mai 2024 negative Einträge nach 1,5 Jahren löschen lässt, bis hin zu einfachen Verhaltensänderungen im Alltag – wir zeigen Ihnen die wirksamsten Methoden, Ihren Score zu optimieren.

Sofortmaßnahmen für eine schnelle SCHUFA-Verbesserung

Der erste Schritt zur Verbesserung Ihres SCHUFA-Scores beginnt mit konkreten Sofortmaßnahmen, die unmittelbare Wirkung zeigen können. Anders als langfristige Strategien können diese Maßnahmen bereits innerhalb weniger Wochen zu einer spürbaren Verbesserung Ihrer Bonität führen.

Kostenlose SCHUFA-Auskunft anfordern und prüfen

Eine regelmäßige Überprüfung Ihrer SCHUFA-Daten ist grundlegend für einen guten Score. Als Privatperson haben Sie das Recht, einmal jährlich kostenlos eine Datenkopie nach Art. 15 DS-GVO von der SCHUFA anzufordern. Dies ist der offizielle Name für die kostenlose Selbstauskunft. Viele bemerken fehlerhafte Einträge erst, wenn ein Kredit oder Vertrag abgelehnt wird – zu diesem Zeitpunkt ist es jedoch oft schon zu spät.

So fordern Sie die kostenlose Auskunft an:

  1. Besuchen Sie die Webseite „meineSCHUFA.de“
  2. Scrollen Sie zum Menüpunkt „Datenkopie (nach Art. 15 DS-GVO)“
  3. Klicken Sie auf „Jetzt beantragen“ oder „Jetzt bestellen“
  4. Geben Sie Ihre persönlichen Daten ein (Name, Geburtsdatum, Adresse)
  5. Laden Sie Ihr Ausweisdokument hoch zur Identifikation

Beachten Sie: Die SCHUFA sendet Ihnen die Auskunft per Post zu. Wenn Sie die Auskunft online benötigen, müssen Sie auf ein kostenpflichtiges Angebot zurückgreifen.

Falsche Einträge identifizieren und Widerspruch einlegen

Nach Erhalt Ihrer SCHUFA-Auskunft ist eine sorgfältige Prüfung entscheidend. Fehlerhafte Einträge können verschiedene Ursachen haben – von Datenverwechslungen bis hin zu nicht aktualisierten Informationen. In dem Zeitraum, in dem geklärt wird, ob eine Eintragung stimmt, muss die SCHUFA diesen Eintrag sperren und darf ihn nicht an andere Banken oder Gläubiger herausgeben.

Bei fehlerhaften Einträgen sollten Sie folgendermaßen vorgehen:

  • Überprüfen Sie alle persönlichen Daten (Name, Anschrift, etc.)
  • Kontrollieren Sie aufgelistete Konten, Kredite und deren Status
  • Prüfen Sie, ob erledigte Forderungen noch als offen markiert sind

Haben Sie einen Fehler entdeckt, sollten Sie unverzüglich handeln. Wenden Sie sich gleichzeitig an die SCHUFA und den betreffenden Gläubiger. Legen Sie schriftlich Widerspruch ein und erklären Sie präzise, welche Daten falsch sind. Für die Löschung eines ungerechtfertigten Eintrags sollten Sie eine Frist von drei bis vier Wochen setzen.

Falsche oder unberechtigte und veraltete SCHUFA-Einträge müssen umgehend gelöscht werden. Die Übermittlung von Dokumenten, die Ihre Aussagen belegen, beschleunigt diesen Prozess erheblich.

Offene Forderungen umgehend begleichen

Ein guter SCHUFA-Score hängt maßgeblich davon ab, vertraglichen Verpflichtungen nachzukommen. Wenn offene Rechnungen in Ihrer SCHUFA-Auskunft verzeichnet sind, sollten Sie diese zeitnah begleichen. Nur so können negative SCHUFA-Einträge entfernt werden.

Besonders vorteilhaft: Wer eine offene Forderung innerhalb von 100 Tagen nach Meldung an die SCHUFA bezahlt, kann den negativen Eintrag schon nach 1,5 Jahren loswerden – vorausgesetzt, es liegen keine anderen negativen Einträge vor. Dies ist eine erhebliche Verbesserung gegenüber der normalen Löschfrist von drei Jahren für beglichene Forderungen.

Wenn Sie Schwierigkeiten haben, eine Rechnung fristgerecht zu bezahlen, sprechen Sie offen mit den Gläubigern. Versuchen Sie gemeinsam eine Lösung zu finden, um ein Mahnverfahren zu vermeiden. Denn nach zwei Mahnungen haben Gläubiger das Recht, die SCHUFA über den Zahlungsausfall zu informieren.

Die konsequente Anwendung dieser drei Sofortmaßnahmen legt den Grundstein für eine nachhaltige Verbesserung Ihres SCHUFA-Scores. Während die vollständige Wiederherstellung eines guten Scores Zeit benötigt, können diese ersten Schritte bereits kurzfristig positive Effekte erzielen und verhindern, dass sich Ihre Bonität weiter verschlechtert.

Digitale Werkzeuge zur SCHUFA-Score Überwachung

Nach den ersten Sofortmaßnahmen ist die kontinuierliche Überwachung Ihres SCHUFA-Scores unverzichtbar. Moderne digitale Werkzeuge bieten hierbei einen entscheidenden Vorteil: Sie ermöglichen Echtzeiteinblicke in Ihre Bonitätsdaten und warnen Sie frühzeitig vor Veränderungen.

Bonify und andere SCHUFA-Monitoring Apps

Die Finanz-App Bonify ist seit 2022 eine hundertprozentige Tochter der SCHUFA und stellt momentan die direkteste digitale Verbindung zu Ihren SCHUFA-Daten dar. Bereits 80.000 Nutzer haben sich seit Juli bei diesem Dienst registriert. Die App ermöglicht Ihnen:

  • Kostenlose und jederzeitige Einsicht in Ihren SCHUFA-Basisscore
  • Überblick über laufende Kredit-Verträge und SCHUFA-Anfragen (nach vollständiger Authentifizierung)
  • Automatische Benachrichtigungen bei neuen Negativeinträgen

Die Registrierung bei Bonify erfolgt innerhalb weniger Minuten. Sie haben dabei zwei Möglichkeiten zur Identifizierung:

  1. Über Ihren Personalausweis kombiniert mit einem Selfie
  2. Über Ihre Online-Banking-Daten

Allerdings empfehlen Verbraucherzentralen, auf den Einblick ins Konto zu verzichten, da hierbei sensible Informationen an den App-Anbieter übermittelt werden können. Für den vollen Funktionsumfang benötigen Sie zudem die elektronische Online-Ausweisfunktion (eID).

Ein besonders nützliches Feature ist die Möglichkeit, falsche Einträge direkt über die App in fünf einfachen Schritten zu melden und Korrekturen zu beantragen. Darüber hinaus plant Bonify weitere Funktionen wie Möglichkeiten zur aktiven Score-Verbesserung, obwohl konkrete Konzepte hierzu noch ausstehen.

SCHUFA-eigene Online-Dienste nutzen

Neben der Bonify-App entwickelt die SCHUFA weitere digitale Werkzeuge zur Bonitätsüberwachung. Der SCHUFA-Score-Simulator ist dabei besonders hilfreich, um Licht ins Dunkel der Score-Berechnung zu bringen:

Der Simulator umfasst sieben präzise Fragen, unter anderem:

  • Wann haben Sie Ihr Girokonto eröffnet?
  • Wann sind Sie zuletzt umgezogen?
  • Wie viele Kreditkarten besitzen Sie?

Bemerkenswert ist die Genauigkeit des Simulators: In 60% der Fälle ist das Ergebnis identisch mit dem echten Score, in weiteren 38% der Fälle ist der echte Score sogar noch besser. Dies macht den Simulator zu einem wertvollen Instrument, um mögliche Auswirkungen finanzieller Entscheidungen vorab zu testen.

Für 2024 hat die SCHUFA außerdem eine eigene App angekündigt. Diese soll ebenfalls kostenlosen Einblick in die gespeicherten Daten bieten und zusätzliche Möglichkeiten zur Score-Verbesserung bereitstellen.

Obwohl diese digitalen Werkzeuge Ihnen mehr Transparenz und Kontrolle über Ihre SCHUFA-Daten ermöglichen, sollten Sie dennoch vorsichtig sein. Verbraucherschützer empfehlen weiterhin, mindestens einmal jährlich die kostenlose schriftliche SCHUFA-Auskunft anzufordern, da diese neben dem allgemeinen Basisscore auch alle personenbezogenen Daten enthält und somit umfassender ist.

Der Vorteil digitaler Überwachungstools liegt hauptsächlich in der Aktualität: Anstatt einmal jährlich können Sie Ihre Bonität regelmäßig prüfen und bei Veränderungen umgehend reagieren. Gerade nach Umsetzung der zuvor genannten Sofortmaßnahmen bieten diese Tools eine ideale Möglichkeit, den Erfolg Ihrer Bemühungen zur SCHUFA-Score Verbesserung kontinuierlich zu verfolgen.

Finanzielle Gewohnheiten, die den SCHUFA-Score sofort beeinflussen

Neben den unmittelbaren Korrekturmaßnahmen spielen Ihre täglichen finanziellen Gewohnheiten eine entscheidende Rolle für Ihren SCHUFA-Score. Während die Behebung vorhandener Probleme wichtig ist, können bestimmte Verhaltensweisen im Alltag verhindern, dass neue negative Einträge entstehen.

Überziehung des Girokontos vermeiden

Die Nutzung eines Dispositionskredits ist grundsätzlich kein Problem – tatsächlich kann ein hoher Disporahmen sogar positiv sein, da er Ihre Kreditwürdigkeit bestätigt. Allerdings wirkt sich die Überschreitung dieses Rahmens negativ auf Ihren SCHUFA-Score aus.

Bei vielen Banken folgt nach der Ausnutzung des Dispositionskredits eine „geduldete Überziehung“, die nicht nur höhere Zinsen mit sich bringt, sondern häufig auch einen negativen SCHUFA-Eintrag. Dies wird als Vertragsbruch betrachtet, da der vereinbarte Rahmen überschritten wurde.

Besonders problematisch wird es, wenn:

  • Die Bank den Dispokredit kündigt
  • Sie Ihren Dispo regelmäßig über einen längeren Zeitraum nutzen
  • Sie die hohen Überziehungszinsen nicht begleichen können, die oft über 10% liegen

Das regelmäßige Überziehen des Kontos signalisiert den Banken mangelnde Finanzdisziplin und kann zu einer niedrigeren Bonitätsbewertung führen. Dementsprechend empfehle ich, den Dispokredit nur für kurzfristige Engpässe zu nutzen und ihn schnellstmöglich wieder auszugleichen.

Zahlungsmethoden strategisch wählen

Die Auswahl und Nutzung von Zahlungsmethoden hat direkte Auswirkungen auf Ihren SCHUFA-Score. Grundsätzlich gilt: Ein verantwortungsvoller Umgang mit Kreditkarten und anderen Zahlungsmitteln verbessert Ihre Bonität nachhaltig.

Hinsichtlich Kreditkarten sollten Sie folgende Punkte beachten:

Die Nutzung mehrerer Kreditkarten mit einem hohen Gesamtkreditrahmen kann zu einem negativen Eintrag führen. Die SCHUFA empfiehlt, nicht mehr als zwei Kreditkarten gleichzeitig zu nutzen. Interessanterweise wirkt sich die älteste Kreditkarte positiv auf Ihren Score aus, weshalb Sie diese behalten sollten.

Bei der Nutzung Ihrer Kreditkarte ist die regelmäßige und pünktliche Rückzahlung entscheidend. Dies sendet ein positives Signal und verbessert Ihren Bonitäts-Score. Anderenfalls riskieren Sie eine Verschlechterung Ihres Scores durch verspätete Zahlungen.

Falls Sie bereits mehrere kleine Kredite aufgenommen haben, kann eine Umschuldung auf ein größeres Darlehen vorteilhaft sein. Dies vereinfacht nicht nur die Verwaltung Ihrer Finanzen, sondern kann auch Ihre Bonität verbessern.

Unnötige Kreditanfragen reduzieren

Mehrfache Kreditanfragen in kurzer Zeit können Ihren SCHUFA-Score erheblich beeinträchtigen. Wenn Sie gleichzeitig mehrere Anfragen bei verschiedenen Banken stellen, erwecken Sie den Eindruck, Probleme bei der Kreditzusage zu haben.

Der entscheidende Unterschied liegt in der Art der Anfrage:

  • Kreditanfrage: Wird ein Jahr lang in Ihrer SCHUFA-Auskunft gespeichert und kann bei mehrfachem Auftreten den Score senken
  • Konditionsanfrage: Fließt nicht in den Bonitätsscore ein und hat keinen negativen Einfluss

Dennoch sollten Sie beim Kreditvergleich vorsichtig sein, da manche Banken in der Vergangenheit gelegentlich die falsche Anfrageart an die SCHUFA übermittelt haben. Überprüfen Sie daher nach jeder Kreditanfrage Ihre SCHUFA-Daten.

Für einen optimalen Angebots-Vergleich ohne Score-Beeinträchtigung sollten Sie:

  1. Bei Bankgesprächen explizit um eine Konditionsanfrage bitten
  2. Die korrekte Übermittlung in Ihrer SCHUFA-Auskunft kontrollieren
  3. Kreditanfragen zeitlich verteilen, falls diese unvermeidbar sind

Diese finanziellen Gewohnheiten mögen zunächst klein erscheinen, doch zusammen bilden sie das Fundament für einen stabilen SCHUFA-Score. Während einige Faktoren Zeit benötigen, können diese Verhaltensänderungen bereits kurzfristig positive Auswirkungen haben.

Mittelfristige Strategien zur SCHUFA-Score Verbesserung

Während kurzfristige Maßnahmen bereits Wirkung zeigen können, führen mittelfristige Strategien zu einer nachhaltigen Verbesserung Ihres SCHUFA-Scores. Diese Veränderungen benötigen zwar etwas mehr Zeit, bilden allerdings das Fundament für eine langfristig positive Bonität.

Kreditkarten und Konten optimieren

Die Anzahl Ihrer Finanzprodukte beeinflusst unmittelbar Ihren SCHUFA-Score. Die SCHUFA bewertet eine Vielzahl an Girokonten und Kreditkarten negativ. Folglich empfiehlt es sich, überflüssige Girokonten und Kreditkarten zu kündigen. Idealerweise sollten Sie nicht mehr als zwei Kreditkarten gleichzeitig besitzen.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Kontinuität Ihrer Bankbeziehungen. Häufige Kontowechsel werden von der SCHUFA als negatives Signal gewertet. Bankkunden, die ihre Girokonten nur kurz nutzen und dann wechseln, erhalten eine schlechtere Bonitätsbewertung. Hingegen werden langjährige Vertragsbeziehungen grundsätzlich positiv bewertet.

Für optimale Ergebnisse sollten Sie:

  • Ein Hauptgirokonto bei einer Bank führen
  • Unnötige Kreditkarten kündigen
  • Bestehende Bankbeziehungen pflegen
  • Die älteste Kreditkarte behalten, da sie positiv auf den Score wirkt

Umschuldung als Verbesserungsstrategie

Eine Umschuldung kann sich positiv auf Ihren SCHUFA-Score auswirken, insbesondere wenn Sie mehrere kleine Kredite haben. Die Zusammenfassung mehrerer Kreditverbindlichkeiten in eine einzige Verpflichtung mit besseren Bedingungen verbessert effektiv Ihre Kredithistorie und erhöht somit Ihre Bonität.

Bei der Umschuldung trotz mäßiger Bonität ist die eigene Hausbank oft der erfolgreichere Weg. Dies liegt daran, dass dort bereits Finanzierungen bestehen und die Bank ein Interesse hat, Sie als Kunden zu behalten.

Um Ihre Erfolgschancen bei einer Umschuldung zu erhöhen, können Sie:

  1. Zusätzliche Sicherheiten anbieten, etwa einen zweiten Kreditnehmer mit gutem Einkommen und Bonität
  2. Die Laufzeit anpassen, um niedrigere Monatsraten zu erzielen
  3. Ihre SCHUFA-Daten vorab prüfen und gegebenenfalls falsche Einträge korrigieren lassen

Außerdem sollten Sie ein wichtiges Detail beachten: Beantragen Sie zuerst den neuen Kredit und lösen Sie erst nach der Zusage die alten Darlehen ab. Anderenfalls riskieren Sie, zur Ablösung alter Kredite verpflichtet zu sein, ohne eine neue Finanzierung zu erhalten.

Adressstabilität bewahren

Ein oft unterschätzter Faktor für Ihren SCHUFA-Score ist Ihre Wohnadresse. Häufige Adressänderungen können bei Kreditinstituten zu Bedenken führen und auf eine instabile Lebenssituation hindeuten.

Die SCHUFA wertet einen überdurchschnittlich häufigen Wechsel des Wohnorts als negatives Signal. Diese Wahrnehmung basiert darauf, dass Umzüge das Eintreiben von Schulden erschweren könnten. Zudem werden bei der Bonitätsprüfung auch regionale ökonomische Bedingungen und historische Zahlungsdaten der jeweiligen Postleitzonen berücksichtigt.

Daher empfiehlt es sich:

  • Ihren Wohnsitz möglichst konstant zu halten
  • Bei Umzügen Ihre Adressdaten im SCHUFA-Datenbestand zeitnah zu aktualisieren
  • Falsche oder veraltete Adressinformationen umgehend korrigieren zu lassen

Die bewusste Pflege Ihrer Adresshistorie ist ein wichtiger Schritt, um Ihre Kreditbewertung positiv zu beeinflussen. Eine langfristige Wohnadresse signalisiert Stabilität und verbessert dadurch nachhaltig Ihren SCHUFA-Score.

Rechtliche Möglichkeiten nach dem EuGH-Urteil

Die rechtliche Landschaft rund um die SCHUFA hat sich Ende 2023 grundlegend verändert. Diese neuen Entwicklungen bieten bedeutende Möglichkeiten, Ihren SCHUFA-Score schneller zu verbessern.

Neue Rechte für Verbraucher seit Dezember 2023

Am 7. Dezember 2023 hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) dem Geschäftsmodell der SCHUFA enge Grenzen gesetzt. In seinen Entscheidungen (C-634/21, C-26/22 und C-64/22) stellte das Gericht fest, dass bereits die Ermittlung eines Bonitäts-Score-Werts eine automatisierte Entscheidung im Einzelfall darstellt, wenn dieser Wert von einem Dritten als maßgebliche Grundlage für Vertragsentscheidungen genutzt wird.

Tatsächlich bedeutet dieses Urteil für Sie:

  • Sie haben das Recht, Auskunft über die involvierte Logik sowie die Tragweite der Scoring-Verfahren zu erhalten
  • Falls Sie sich durch die automatisierte Entscheidung diskriminiert fühlen, können Sie eine Nachprüfung durch einen Menschen verlangen
  • Bei Kreditablehnungen aufgrund eines unzureichenden SCHUFA-Scores können Sie jetzt detailliertere Informationen zur Berechnung einfordern

Darüber hinaus hat die SCHUFA eine wichtige Änderung für Menschen nach einer Privatinsolvenz umgesetzt: Statt der bisher üblichen drei Jahre werden Daten nach einer abgeschlossenen Privatinsolvenz künftig nur noch sechs Monate gespeichert. Diese Verkürzung betrifft jährlich etwa 100.000 Menschen in Deutschland.

Vorzeitige Löschung von Negativeinträgen durchsetzen

Die neue „100-Tage-Regelung“ bringt weitere Vorteile: Säumige Verbraucher können negative SCHUFA-Einträge künftig schneller loswerden. Bei einmaligem Zahlungsverzug werden solche Daten ab dem 1. Januar 2025 bereits nach 18 Monaten statt nach 36 Monaten automatisch gelöscht – vorausgesetzt, die offene Forderung wurde innerhalb von 100 Tagen nach der Meldung an die SCHUFA beglichen.

Um die vorzeitige Löschung eines negativen Eintrags durchzusetzen, sollten Sie:

  1. Eine vollständige SCHUFA-Datenkopie gemäß Art. 15 DSGVO anfordern
  2. Bei falschen oder unberechtigten Einträgen formlos Widerspruch einlegen
  3. Relevante Nachweise zur Begründung Ihres Widerspruchs beifügen
  4. Eine Frist zur Klärung bzw. Löschung setzen

Gemäß der Datenschutz-Grundverordnung muss die SCHUFA in der Zeit zwischen beantragter Löschung bis zum Abschluss der Überprüfung die betroffenen Auskünfte sperren. Falls die SCHUFA Ihren Antrag ablehnt, können Sie die Ombudsperson der SCHUFA kontaktieren, die kostenlos als Schlichter zwischen Ihnen und der SCHUFA vermittelt.

Für komplexere Fälle kann es sinnvoll sein, rechtliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Seit dem EuGH-Urteil vom 4. Mai 2023 gibt es keine Bagatellgrenze beim Schadensersatz nach DSGVO-Verstößen mehr, was die Erfolgsaussichten bei Klagen verbessert hat.

Schlussfolgerung

Die Verbesserung des SCHUFA-Scores erfordert einen durchdachten Ansatz aus verschiedenen Maßnahmen. Sofortmaßnahmen wie die Korrektur falscher Einträge und Begleichung offener Forderungen bilden dabei den Grundstein. Digitale Werkzeuge ermöglichen anschließend eine effektive Überwachung der Fortschritte.

Besonders wichtig ist die Anpassung täglicher finanzieller Gewohnheiten. Unnötige Kreditanfragen vermeiden, Kontoüberziehungen reduzieren und Zahlungsmethoden strategisch wählen – diese Verhaltensänderungen zahlen sich langfristig aus. Mittelfristige Strategien wie Umschuldung oder Adressstabilität verstärken zusätzlich die positive Entwicklung.

Die neuen rechtlichen Möglichkeiten seit dem EuGH-Urteil bieten zusätzliche Chancen zur Score-Verbesserung. Negative Einträge können nun schneller gelöscht werden, sofern offene Forderungen zeitnah beglichen wurden.

Mit konsequenter Umsetzung dieser Strategien und regelmäßiger Überprüfung der SCHUFA-Daten können Sie Ihren Score nachhaltig verbessern. Denken Sie daran: Jeder einzelne Schritt zählt auf dem Weg zu einer besseren Bonität.

FAQs

Q1. Wie lange dauert es, bis sich mein SCHUFA-Score verbessert? Die Verbesserung des SCHUFA-Scores erfordert in der Regel etwas Geduld. Der Score wird alle drei Monate neu berechnet und zum nächsten Quartal aktualisiert. Sofortmaßnahmen wie die Korrektur falscher Einträge können jedoch schneller wirken.

Q2. Wie kann ich einen negativen SCHUFA-Eintrag löschen lassen? Bei unberechtigten Einträgen sollten Sie sich direkt an den Gläubiger wenden und die Löschung beantragen. Bei Falscheinträgen können Sie die Löschung bei der SCHUFA selbst anfragen. Die Bearbeitung eines Löschungsantrags dauert in der Regel etwa drei Wochen.

Q3. Ist es möglich, einen perfekten SCHUFA-Score von 100% zu erreichen? Nein, es ist nicht möglich, einen perfekten SCHUFA-Score von 100% zu erreichen. Der Score ist eine statistische Prognose für zukünftiges Zahlungsverhalten und beinhaltet immer ein gewisses Restrisiko.

Q4. Ab welchem Wert gilt ein SCHUFA-Score als gut? Ein SCHUFA-Score über 90% wird allgemein als gut angesehen. Mit einem Score von 97,5% oder höher gelten Sie als exzellenter Schuldner. Je höher der Score, desto bessere Kreditkonditionen können Sie in der Regel erwarten.

Q5. Welche Sofortmaßnahmen kann ich ergreifen, um meinen SCHUFA-Score zu verbessern? Zu den effektiven Sofortmaßnahmen gehören: Anfordern und Prüfen einer kostenlosen SCHUFA-Auskunft, Identifizieren und Korrigieren falscher Einträge sowie umgehendes Begleichen offener Forderungen. Auch die Nutzung digitaler Überwachungstools kann helfen, Veränderungen im Score frühzeitig zu erkennen.